grasi
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« am: Oktober 09, 2007, 11:29:34 » |
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Neben der Vorliebe für Endzeitsettings, scheint der deutscher Rollenspieler (oder sollte man Rollenspielautor sagen) eine Schwäche für düstere Hintergründe zu haben. Wenn ich mir ansehe, was gerade so alles in der Mache ist (Aera, Opus Anima, Heredium ... ), wird mir glatt Schwarz vor Augen. Woher kommt dieser Hang zum Düsteren? Warum geht es nicht mal bunter? Ein Stückweit weniger depressiv? Ist düster gleich cool? Wo bleibt der (schwarze) Humor?
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Elonarc
Gast
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« Antworten #1 am: Oktober 09, 2007, 11:38:25 » |
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Emos können mit Humor nichts anfangen, deshalb!
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Tellurian
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Papst der Richtigen Meinung
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« Antworten #2 am: Oktober 09, 2007, 11:47:45 » |
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Ich mag düstere Settings zwar auch, aber eher RICHTIG düster (im Sinne von... KULT) und nicht so pseudo-emo "dark" wie der Großteil des Zeugs was so zu haben ist.
Ausserdem bastel ich grad an einem "Black Velvet Fantasy" Setting... Weil man mit düsteren Vampiren eben mehr Spaß hat, wenn man ihnen die untoten Ärsche versohlt. Das ist auch "düster", aber eben düster mit Arschtreten und nicht "die Welt ist so finster, lass uns ein Gedicht darüber schreiben und uns ganz tolle Geschichten darüber ezählen und ein paar Tarotkarten legen..."
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grasi
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« Antworten #3 am: Oktober 09, 2007, 12:02:03 » |
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Ich habe ja einen Großteil meiner Jugend in Frankreich verbracht und habe dort auch so Sachen wie In Nomine Satanis/Magna Veritas oder Bitume (Endzeit) kennen gelernt, die zwar auch auf ihre Art düster waren, aber nicht auf romantisierte Weise, sondern eher mit sehr viel schwarzem Humor und dem Kick-Ass Effekt, den Tellurian ansprach. Das fehlt mir in der deutschen Rollo-Szene vollkommen.
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Tellurian
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Papst der Richtigen Meinung
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« Antworten #4 am: Oktober 09, 2007, 12:13:03 » |
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Das hängt IMO auch damit zusammen, dass in der deutschen Rollo-Szene Buttkicker mit Powergamer und Powegamer mit Munchkins und allgemein mit "schlechtem Rollenspiel" bedeutungsgleich zu sein scheinen. Will heißen, der größte Teil der deutschen Rollo-Schaft spielt um "tolle Geschichten" zu erzählen/erzählt zu bekommen, sich aspiringleich in "Atmosphäre" aufzulösen und auf gar keinen Fall viel zu würfeln und zu taktieren. Das machen die schlechten Rollenspieler.
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grasi
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« Antworten #5 am: Oktober 09, 2007, 12:19:16 » |
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...der größte Teil der deutschen Rollo-Schaft spielt um "tolle Geschichten" zu erzählen/erzählt zu bekommen,... Bei manchen Systemen gehört das Butt-kicking auch durchaus zu einer guten Geschichte. 
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ADS
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Streunendes Monster!
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« Antworten #6 am: Oktober 09, 2007, 12:25:09 » |
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Ja ja, die neue Deutsche Emo Endzeit.. ^^
Düster kann ganz nett sein, kommt halt darauf an wie Düster. Mit einem "Army of Darkness" Düster kann ich mich anfreunden. Ebenso kann ich mich mit einer Düsteren Unterstadt (z..B. Untere Ebenen auf Corusant (SW)) anfreunden. Auch die Düsteren Geheimnisse von Metropolis (Kult) sind nett. Aber die Düsteren mit immerhin netten Kräften ausgestatteten Depri Vampire .. nene Geht mal gar nicht. Was auch nicht geht sind komplett kaputte Düstere Depriwelten wo man nichts tun kann. Jede Story egal wie Düster sie ist, sollte immer irgendwo einen Lichtblick haben. Auch wenn dieser Lichtblick nur eine Stadt, ein Land oder nur eine Festung in dieser Düsteren Welt ist. Irgendeinen Hoffnungspunkt brauch zumindest ich für meine Charaktere, sonst kann ich es auch sein lassen, und mein Charakter kann weinend in die Ecke sitzen (z.B. Depri vampire ^^). Achja und düsteren Vampiren, Skeletthorden, Monstern aus Alpträumen sollte man natürlich auch Düster mit Abgesägter Schrottflinte, Schartigem Breitschwert, Kettensäge oder auch Coolen Powerz kräftig in den düsteren Arsch treten können. ^^
Düster muss sollte darf nicht Emo sein!
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grasi
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« Antworten #7 am: Oktober 09, 2007, 12:30:20 » |
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Liegts vielleicht auch daran, dass der deutscher Rollenspieler nicht über sich selbst lachen kann? Ist Charakter-Coolness so wichtig, dass der Humor dabei auf der Strecke bleibt (wer lacht, verliert!)?
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« Letzte Änderung: Oktober 09, 2007, 12:46:34 von grasi »
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Zornhau
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« Antworten #8 am: Oktober 09, 2007, 12:32:52 » |
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Achja und düsteren Vampiren, Skeletthorden, Monstern aus Alpträumen sollte man natürlich auch Düster mit Abgesägter Schrottflinte, Schartigem Breitschwert, Kettensäge oder auch Coolen Powerz kräftig in den düsteren Arsch treten können. ^^ Und genau das DARF ja nicht sein, denn das wäre ja böses Powergaming, Buttkicking, Taktieren, und hätte zu hohen Spaß-durch-Action-Gehalt für die Gerne-Jammerer. Ich finde es ja auch schon wirklich seltsam, daß sogar bei Rollenspielen mit besonderer Eignung für Taktiker und Buttkicker wie Savage Worlds DEUTSCHE Eigenbau-Settings einen Hang zur Endzeit haben. - Woran mag das denn liegen? Amis bauen sich auch mal eigene "plain-vanilla"-Fantasy-Settings selbst, während Deutsche - ganz subjektiver Eindruck - die "Schmuddelsettings" aus der Gammelfleischtonne zu bevorzugen scheinen. - Wobei das nicht "alle Deutschen" betrifft, sondern nur deutsche Rollenspieler. - Wie die seit sieben Jahren erfolgreiche Heftromanserie Maddrax und das aktuelle Maddrax:Reloaded-Rollenspiel zeigen, MUSS es ja auch bei "heimischer Endzeit" nicht so sein, daß diese in selbstquälerischer Groteske dargeboten wird, sondern mit Feuer(-waffe) und Schwert.
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ADS
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Streunendes Monster!
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« Antworten #9 am: Oktober 09, 2007, 12:39:01 » |
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Liegts vielleicht auch daran, dass der deutscher Rollenspieler nicht über sich selbst lachen kann? Ist Charakter-Coolness so wichtig, dass der Humor dabei auf der Strecke bleibt (wer lach, verliert!)?
Hm kann ich nicht sagen, in allen runden die ich bislang mitgespielt hab gabs sehr viel zu lachen (und dies lag nicht zwangsweise am Alkohol), wie da wohl ein Praios zum Grusse Spieler darauf reagiert hätte..  . Keine Ahnung vielleicht ist es auch regional bedingt, bei uns im Süden hab ich zumindest auf Cons eher selten die Spezies "Stimmungsspieler" wahrgenommen... (außer einmal, und das war noch nichtmal ein DSA Spieler sondern ein SR3 Spielleiter der ohne Würfel gespielt hat. -.-)
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gemüse-ghoul
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« Antworten #10 am: Oktober 09, 2007, 13:08:40 » |
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In Nomine Satanis gibt es / gab es auch auf deutsch. Ebenfalls von Croc das Spiel "Bloodlust", deutscher Titel "Hyperborea". Bin ein ziemlicher Fan davon. 
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grasi
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« Antworten #11 am: Oktober 09, 2007, 13:11:51 » |
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In Nomine Satanis gibt es / gab es auch auf deutsch. Klar, habe ich auch. Aber es ist halt immer noch kein deutsches Spiel. Ich besitze übrigens auch die zweite Edition in Französisch und die ist um einiges schärfer im Ton, als die erste.
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gemüse-ghoul
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« Antworten #12 am: Oktober 09, 2007, 13:15:10 » |
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In Nomine Satanis gibt es / gab es auch auf deutsch. Klar, habe ich auch. Aber es ist halt immer noch kein deutsches Spiel. Ich besitze übrigens auch die zweite Edition in Französisch und die ist um einiges schärfer im Ton, als die erste. Ich hatte beim Durchblättern aber den Eindruck, das der Ton vom schwarzen Humor mehr ins Vulgäre abgedriftet war, ist das tatsächlich der Fall? Wäre schade drum. Die Nächste Ausgabe von Bloodlust ist übrigens in der Mache, wie ich auf le Mois des Conquêtes gelesen habe... 
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grasi
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« Antworten #13 am: Oktober 09, 2007, 13:23:39 » |
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Ich hatte beim Durchblättern aber den Eindruck, das der Ton vom schwarzen Humor mehr ins Vulgäre abgedriftet war, ist das tatsächlich der Fall? Wäre schade drum. Zum Teil, weil viele kurze Geschichten drin sind, in denen halt vulgäre Menschen mitspielen. Die "normalen" Texte sind da eher harmlos. Die Nächste Ausgabe von Bloodlust ist übrigens in der Mache, wie ich auf le Mois des Conquêtes gelesen habe... Es gibt auch so einige französische Spiele, die ich gerne mal auf dem deutschen Markt sehen würde: Rétrofutur, Cops, Vermine ... Aber das wird wohl nichts. 
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Skar
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« Antworten #14 am: Oktober 09, 2007, 13:36:36 » |
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Liegts vielleicht auch daran, dass der deutscher Rollenspieler nicht über sich selbst lachen kann? Ist Charakter-Coolness so wichtig, dass der Humor dabei auf der Strecke bleibt (wer lacht, verliert!)?
Ist mir auch nie so vorgekommen. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern! ;
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