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Autor Thema: Through The Looking Glass: ARS und die Aufgaben der Spieler …  (Gelesen 1474 mal)
Dirk Remmecke
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« Antworten #15 am: Januar 25, 2010, 17:50:10 »
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Hattest Du denn Werkzeuge an der Hand, die ein Steuern einer Organisation unterstützt hätten?

Nein.

Aber ich hätte sie auch nicht gebraucht, denn die Spieler haben immer Charaktere gewählt, die möglichst wenig Verpflichtungen hatten und sich auch nicht in bestehende Hierachien einordnen mussten. Von denen ist niemand auf die Idee gekommen, sich innerhalb einer Hierarchie hochzudienen, um leitende Positionen zu erlangen.

"Eine Feldschlacht? Klasse, wo ist die Kommandoaktion, die wir auf eigene Faust und abseits von den Gemeinen ausführen können?"
Da wollte niemand General sein.

Von den drei verschiedenen Personengruppen, mit denen ich Kampagnen gespielt habe, hätte ich nur mit einer Ars Magica spielen können, aber so ein Covenant hat ja auch wieder so etwas subversives.

Hätte der erwähnte Handelshauserbe tatsächlich politische Beziehungen ausloten wollen oder Handel treiben wollen, hätte ich mich wohl der Traveller-Tabellen erinnert, denke ich. Oder komplett gehandplausibelt. (Die Politik war etwas klarer definiert als Handel & Wandel.)
Aber ich vermute, dass die übrigen Spieler den angehenden Handelsprinzen nicht gelassen hätten. "Kommst du jetzt mit auf Drachenjagd oder bleibst du hier in deinem Kontor, Erbsen zählen?"

Und wenn ich mich recht erinnere, das diplomatische Parkett einer Bruchtal-artigen Konferenz der Freien Völker haben sie auch komplett ignoriert. Statt sich einzubringen und ihre Erfahrungen in die Waagschale zu werfen (um vielleicht ein Ergebnis zu forcieren, das ihren Interessen diente), haben sie es weitgehend ausgesessen und nach Spionen gesucht.
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« Antworten #16 am: Januar 25, 2010, 18:07:06 »
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Genauso in meiner Runde, man möchte ausdrücklich keine Söldner oder andere Dienstleister mehr anheuern.
Man sei mit den eigenen Charakteren schon ausreichend ausgelastet und die Typen nerven dann nur.
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Settembrini
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« Antworten #17 am: Januar 25, 2010, 18:17:45 »
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Dann sieht man aber doch auch keine Neigung, die Charakterperspektive zu verlassen? Verstärktes Maß? Oder ist da noch was anderes, was ich übersehen.
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"Recht sehr zu wünschen, daß es in jedem Staate geben Männer möchte, welche bürgerliche Hoheit nicht blendet und bürgerliche Geringfügigkeit nicht ekelt; in deren Gesellschaft der Hohe sich gern herabläßt und der Geringe sich dreist erhebet."
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« Antworten #18 am: Januar 25, 2010, 18:22:15 »
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Du bist ja einer von den Selbstradikalisierten. Norddeutscher Edelrollenspieler halt.

Ich weiß nicht, ob ich "Selbstradikalisiert" für so schön halte. Ich bin souverän in meinem Handeln.

Aber nur so nebenbei, wenn ich mir die ganze Organisationsverwaltung hätte aus dem Arsch ziehen müssen hätte mir das sicherlich keinen Spaß gemacht. So (wie z.B. bei REIGN, aber auch ähnlich beim Angel/Buffy RPG) habe ich ein paar abstrakte Werte, deren Ineinandergreifen und deren Abstraktion ich verstehe und an denen ich fummeln kann, ist auch nicht komplexer als Zauberspruchmemorisierung zu optimieren/verwalten. Das weckt sogar den Spieltrieb in mir.

Zu viel des Guten und es wird wieder öde, da spiele ich dann lieber Ports of Call oder Sim-City oä.


Ciao,

Martin
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"... hat übrigens mal mit miss akrolekt zusammen gespielt."
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« Antworten #19 am: Januar 25, 2010, 18:32:47 »
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Hattest Du denn Werkzeuge an der Hand, die ein Steuern einer Organisation unterstützt hätten?

Nein.

Aber ich hätte sie auch nicht gebraucht, denn die Spieler haben immer Charaktere gewählt, die möglichst wenig Verpflichtungen hatten und sich auch nicht in bestehende Hierachien einordnen mussten. Von denen ist niemand auf die Idee gekommen, sich innerhalb einer Hierarchie hochzudienen, um leitende Positionen zu erlangen.

"Eine Feldschlacht? Klasse, wo ist die Kommandoaktion, die wir auf eigene Faust und abseits von den Gemeinen ausführen können?"
Da wollte niemand General sein.

Das ist ja das Schöne an REIGN, daß man da beides hat. Erst den General (der ja abstrakt sein kann), dann die Kommandoaktion, da ja die Werte der Company eh nie gut genug sind, dann wieder der General um mit den Modifikationen der Kommandoaktion den Konflikt endgültig auszuwürfeln.

Man kann seine Charaktere dann aber auch schön mit der Company vernetzen und so Spezialfertigkeiten wie "Hell marches with me!" (die prototypische "SPARTA!!!"-Fertigkeit) oder "Once more unto the breach, dear friends"-Dialoge, die Regelauswirkungen haben oder das klassische "Friends, Romans, Countrymen, lend me your ears" das kann man alles verwenden, die Regeln geben das ohne Handwedelei her und wie viel geiler kann man sich darauf einen wichsen und herumprahlen als mit irgend welchen dümmlichen Cybermodifikationen und peinlichen Waffenwerten!

Hmm, das ist auf so vielen Ebenen gut ... eigentlich will ich das gar nicht mehr missen ...


Ciao,

Martin
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Dirk Remmecke
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« Antworten #20 am: Januar 26, 2010, 11:50:03 »
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Dann sieht man aber doch auch keine Neigung, die Charakterperspektive zu verlassen? Verstärktes Maß? Oder ist da noch was anderes, was ich übersehen.

Da kann ich nur raten. (Was bezeichnest du mit "verstärktes Maß"?)

Laut nachgedacht:

Für viele Spieler ist die Charakterperspektive das A und O der Methode Rollenspiel. (Ein Indiz und Argument dafür, dass Forgian Storygaming mit dem Schwerpunkt auf der Autorenperspektive in der Tat ein anderes Hobby ist.)
"Ich kann nicht explorativ spielen, wenn ich Teile des Settings im Moment der Entdeckung erschaffe, aber ebenso kann ich nicht wirklich entdecken und überrascht sein, wenn ich das Setting aus anderen, dem Charakter fremden Blickwinkeln betrachte. Ich will gar nicht wissen, was für Probleme der General zu lösen hat, wie Nachschubwege aussehen (außer meine Kommandoaktion hat ausdrücklich das Freihalten derselben zum Ziel) oder dass Verstärkung zwei Stunden entfernt ist."

In etwa das rollenspielerische Äquivalent der Soldat-Ryan-Dreck-in-den-Augen-Wackelkamera vs. Der-längste-Tag1-Massenszenen, aber eben nicht nur.
Ich kenne auch keinen Spieler, der jemals von sich aus Mietlinge angeheuert hätte.

Man sei mit den eigenen Charakteren schon ausreichend ausgelastet und die Typen nerven dann nur.

Genau.


1 Wikipedia hat mir gerade verraten, dass Loriot in dem Film mitgespielt hat...!
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« Antworten #21 am: Januar 26, 2010, 11:55:39 »
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Wobei ich anmerken möchte, dass Geiz auch eine Rolle spielt. Man möchte sein schönes Geld nicht ausgeben, sondern lieber für ein schickes Raumschiff sparen.
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« Antworten #22 am: Januar 26, 2010, 12:00:10 »
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Mietlinge sind was feines. Allerdings muß ich gestehen, daß ich bisher kaum dazu gekommen bin, welche anzuheuern. Die eine Runde ist leider an "kreativen Differenzen" gestorben (SL hat Sandbox gemacht, die meisten anderen Spieler wollten … Plot), bevor ich das Geld hätte dafür einsetzen können.
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« Antworten #23 am: Januar 26, 2010, 12:00:33 »
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Zitat
Für viele Spieler ist die Charakterperspektive das A und O der Methode Rollenspiel. (Ein Indiz und Argument dafür, dass Forgian Storygaming mit dem Schwerpunkt auf der Autorenperspektive in der Tat ein anderes Hobby ist.)

Das ist Elliots Hauptargument er nennt das "experiential" glaube ich. Das banale Gegenargument der Forger ist ja, daß "Exploration" die Basis von allem sei. Ich finde das ist natürlich subkomplex argumentiert, so nützlich wie "Spaß".
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« Antworten #24 am: Januar 26, 2010, 12:09:58 »
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Also, ich wollte das eigentlich immer gerne, es wurde aber von den Systemen nicht sinnvoll unterstützt.

Bsp:

  • AoW Campagne: Ich hatte das Leadership feat. Ich hab mich aber letztlich für ein Reittier entschieden und die zahlreichen Level 1-3 Hansis weggelassen. Sie hätten im Kampf nichts gebracht - selbst mit einem (kaum bezahlbaren) +1 Bogen hätten sie in 99% der Fällen selbst bei einem unterstellten kritischen Treffer keinen messbaren Schaden erzeugt. Dafür war der Aufwand zu hoch. Und selbst der Gefolgsmann war mit seinen 3 oder 4 Leveln Abstand zur Gruppe kampftechnisch nutzlos.
  • Cyberpunk 2020: Wenn ich denn als Spieler erreichen konnte, dass ich als Normade immer welche von meinen Homies/Clan bei mir hatte, bedeutete dass für den Spielgenuss nur, dass die Kämpfe aufwändiger wurden als der Engine unterstützt wird.

Fazit: Ich wollte, aber es hätte mich zur Spaßbremse für alle (Cyberpunk) gemacht oder es wäre sinnlos gewesen (D&D 3.5).

Bei Fate oder Reign bin ich auf die Ergebnisse höchst gespannt. Konnte es aber noch nicht ausprobieren.
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Haarald
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« Antworten #25 am: Januar 26, 2010, 12:22:10 »
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Na, wenn man Homies und Henchmen auch nur als Unterstützer im Kampf einsetzen will, dann gibt es wirklich effektivere Methoden.
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« Antworten #26 am: Januar 26, 2010, 12:28:38 »
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Also, ähem, Gefolgsleute & Co sind bei 3.5 doch hochgradig beliebt und effektiv, aber mit 3.5 steht Karsten ja auf Kriegsfuß  Wink Silbermond alien.

Zudem kannm an auch mit Popelskelletten auf Stufe 12+ noch was reißen, analog mit "Hansis". Gewußt wie!

Die Besipiele die ich dafür aufzählen könnte, sind Legion. Aber wenn viele Gegner auf dem brett sind, neigt unser Karsten ja manchmal zum stehenbleiben, umzingelt werden und mehrere Full Attacks einstecken...da mußte ihn sein Gefolgsmann dann raustragen...

EDIT: Sehr beliebt bei meinen Spielern ist es, Gefolgsleute mit zauberfähigkeiten zu nehmen. Auch auf Stufe 12 ist ein Kleriker oder Magier mit Stufe 7/8/9 extrem nützlich. ja, auch im Kampf.

« Letzte Änderung: Januar 26, 2010, 12:31:06 von Settembrini » Gespeichert

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« Antworten #27 am: Januar 26, 2010, 12:34:31 »
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Dann halten wir mal fest: Martin will und kann, Harald wollte und kam nicht dazu, Karsten will und hats nicht hinbekommen … Damit ist zumindest erstmal belegt, dass Bedarf beherrscht, und die entsprechenden Regeln dazu gibts ja auch nicht ohne Grund, sag ich mal.

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« Antworten #28 am: Januar 26, 2010, 12:49:34 »
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Als ich anfing DSA zu spielen, hatten wir immer mehr als einen SC pro S. Das war irgendwie anrüchig für andere, aber als ich das Travellerbuch sah, und die Regeln für Gedungene, da fielen mir die Schuppen von den Augen und alles ward klar.
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« Antworten #29 am: Januar 26, 2010, 13:25:53 »
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Also, ähem, Gefolgsleute & Co sind bei 3.5 doch hochgradig beliebt und effektiv, aber mit 3.5 steht Karsten ja auf Kriegsfuß  Wink Silbermond alien.

Zudem kannm an auch mit Popelskelletten auf Stufe 12+ noch was reißen, analog mit "Hansis". Gewußt wie!

Die Besipiele die ich dafür aufzählen könnte, sind Legion. Aber wenn viele Gegner auf dem brett sind, neigt unser Karsten ja manchmal zum stehenbleiben, umzingelt werden und mehrere Full Attacks einstecken...da mußte ihn sein Gefolgsmann dann raustragen...

EDIT: Sehr beliebt bei meinen Spielern ist es, Gefolgsleute mit zauberfähigkeiten zu nehmen. Auch auf Stufe 12 ist ein Kleriker oder Magier mit Stufe 7/8/9 extrem nützlich. ja, auch im Kampf.


Ich möchte darauf hinweisen, dass

a) der SL einen "Healbot" ausdrücklich untersagte
b) wir einen Magier unter den Spielern hatten

und ich nicht der einzige war, der gerne da (auch hinging) wo die Gegner möglichst viele FullAtttacks platzieren können. Nicht wahr?

Es mag zudem sein, dass die Idee von AoW - ein schlimmes Monster statt zahlreicher weniger harter Gegner eine Rolle gespielt hat. Aber ab Lvl. 15 etwa war fast jeder Gegner gegen normalen Schaden immun.
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