kirilow
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« Antworten #45 am: September 12, 2009, 02:04:54 » |
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Und weil's so schön ist noch eins (mit tausenden OCR-Fehlern!): Kriegsspiel, die Durchführung einer taktischen soder strategischen) Idee auf einem Plane mit Hilfe einer bestimmten Anzahl von Truppenzeichen zwischen zwei gegeneinander fechtenden Parteien. Es foll dem Offizier Übung im Truppenführen bie- ten und fein Interesse erwecken. Entstanden aus dem (dem Schachspiel nachgebildeten) Kriegsschach- fpiel des 18. Jahrh., wurde es durch den preuß. Hofkriegsrat von Reißwitz und dessen Sohn, Lieute- nant von Reihwitz, zu einem "Manöver auf Plänen" umgebildet. Zunächst blieben aber die vielen für alle Vorkommnisse des Gefechts und für Verlustberech- nungen aufgestellten Regeln hinderlich. Erst seit den sechziger Jahren des 19. Jahrh, ist mit diesen starren Regeln, die den Charakter des Spiels gewisser- maßen festhielten, gebrochen worden, und es wird danach gestrebt, durch freie Leitung nach taktifchen Grundsätzen möglichst treu den Charakter des heuti- gen Gefechts zur Darstellung zu bringen; aus dem ursprünglichen Spiel ist eine taktische Übung gewor- den. Man unterscheidet strategisches K., ferner großes taktisches K. und Detachements- iriegsspiel. Für das strategische K. werden Kar- ten im Maßstab 1:100 000, in Österreich-Ungarn die Specialkarte 1:75000, für das taktische K. im Maßstab 1:8000 oder 1:6250 angewandt. Län- gere Zeit nur zu Übungen des Feldkrieges benutzt, ist das K. jetzt auch zu Übungen im Festungs- und im Seekriege verwandt worden. In der deutschen Fußartillerie bildet es einen Zweig der dienstlichen Ausbildung der Offiziere und gleichzeitig die Vor- bereitung zu den von der Truppe auszuführenden praktischen Übungen im Festungskriege. Nach den Kriegen von 1860 und 1870/71 ist das K. fast in allen Armeen zur Ausbildung der Offiziere ein- geführt worden, während es in Preußen schon früher benutzt und ausgebildet wurde. - Das K., feine Leitung und Durchführung wird in folgenden Schrif- ten behandelt: von Tfchischwitz, Anleitung zum K. (2. Aufl., Neiße 1867): Lehnerts Handbuch für den Truppenfübrer, bearbeitet von von Hagen (Berl. 1873); Meckel, Studien über das K. (ebd. 1873); vonTrotha, Anleitung zur Darstellung von Gefechtsbildern mittels des Kriegsspielapparates (3. Aufl., ebd. 1874); Meckel, Anleitung zum K. (Tl. 1, ebd. 1875); von Verdy,. Beitrag zum K. (ebd. 1876); von Reichenau, Über Handhabung und Erweiterung des K. (2. Aufl., ebd. 1879); von'Nau- mann, Das Regimcntskriegsspiel (2. Aufl., ebd. 1881); Die praküsche Anordnung des K. (ebd. 1894).
Brockhaus' Konversationslexikon, Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896, Bd. 10, S. 738.
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In the morning, I discover that Gygax's Dungeon is a total dud. -- Greg Costykian
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Haarald
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« Antworten #46 am: September 12, 2009, 11:51:22 » |
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Zunächst blieben aber die vielen für alle Vorkommnisse des Gefechts und für Verlustberechnungen aufgestellten Regeln hinderlich. Erst seit den sechziger Jahren des 19. Jahrh, ist mit diesen starren Regeln, die den Charakter des Spiels gewissermaßen festhielten, gebrochen worden, und es wird danach gestrebt, durch freie Leitung nach taktischen Grundsätzen möglichst treu den Charakter des heutigen Gefechts zur Darstellung zu bringen; aus dem ursprünglichen Spiel ist eine taktische Übung geworden.
Fazit: Schon im 19. Jahrhundert siegt Onkel Plausi über die Verreglementierung.
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What you get when you play the system is the setting. —Brad Murray
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Kleiner 4. Mann
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« Antworten #47 am: September 12, 2009, 15:08:44 » |
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Turniere sind ja nur bei einer ganz begrenzten Art von Spielen möglich. Nehmen wir einfach mal den Big Kahuna unter den Wargames: ASL. Da könntest, Zeit und schnelles Flugzeug vorausgesetzt, jeden Tag auf einem anderen Turnier mitspielen. (Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine Übertreibung ist.) Und erzähl jetzt bitte nicht, ASL sei kein Wargame. Oder WS&IM, wenn wir mal ein nicht ganz so verbreitetes nehmen wollen. Oder Panzerblitz.
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Settembrini
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« Antworten #48 am: September 12, 2009, 16:41:07 » |
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ASL ist doch genauso wie die Miniaturenspiele: verbogene Kriegsspiele, turnierfähig gemacht, aber noch Szenariofähig.
Der Widerstreit zwischen Verturnierung und echtem Kriegsspiel hat ja ungefähr alle großen "Fortschritte" gezeitigt, die letzteendliche Auflösung dises WIderstreits erfolgte durch das Rollenspiel.
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"Recht sehr zu wünschen, daß es in jedem Staate geben Männer möchte, welche bürgerliche Hoheit nicht blendet und bürgerliche Geringfügigkeit nicht ekelt; in deren Gesellschaft der Hohe sich gern herabläßt und der Geringe sich dreist erhebet."
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Kleiner 4. Mann
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« Antworten #49 am: September 12, 2009, 16:55:13 » |
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ASL ist doch genauso wie die Miniaturenspiele: verbogene Kriegsspiele, Ja, okay. Natürlich kannst Du etwas erzählen, demzufolge ASL - ASL - ein "verbogenes", demzufolge kein "richtiges"? Wargame sei. Aber dann sind wir bei "Weihnachtsmann im Sinne dieser Betrachtung ist auch der Osterhase" und demzufolge jenseits diskussionsfähiger Materie. (Wo soll übrigens "turnierfähig" und "szenariofähig" ein Gegensatz sein?)
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Settembrini
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« Antworten #50 am: September 12, 2009, 16:59:16 » |
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Naja, guck selbe:
ASL ist ein eigenes Hobby Was steht hinten drinne: Simulation von Hollywood-Filmen.
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kirilow
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« Antworten #51 am: September 12, 2009, 17:07:24 » |
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Fazit: Schon im 19. Jahrhundert siegt Onkel Plausi über die Verreglementierung.
Es wird sogar schon Freeform gespielt&beworben! Artikel "Kriegsspiel" im Supplement der Allgemeinen Militair Encyclopädie, 1877, S. 299-301. @Sett Du kannst den Quatsch auch hier raustrennen, bin nur gerade auf der Suche nach etwas ganz anderem auf diese netten Lexikonartikel gestoßen.
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Kleiner 4. Mann
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« Antworten #52 am: September 12, 2009, 17:36:30 » |
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Naja, guck selbe: Wo? Wa?  Ach nein, lass es einfach. Ich finde mich einfach damit ab, daß auf Deinem Planeten für Wargames keine Turniere gibt, und wenn doch, es keine Wargames sind, weil es ja für Wargames keine Turniere gibt. Die mir bekannten, auf der Erde lebenden Wargamer sehen das anders, aber egal. Ohne Seitenhieb.
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kirilow
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« Antworten #53 am: September 12, 2009, 17:44:44 » |
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Ich glaube, Ihr redet aneinander vorbei. Es ist doch eigentlich ganz schlicht: Das Kriegsspiel bzw. Wargame in seiner ursprünglichen Aufmachung und Anwendung ist ein Übungs- und Simulationsinstrument. Es kennt (soweit ich das übersehe) keine Punkte und ist nicht turnierfähig, ja es wäre als Turnier sogar albern.
Die für den Hobbymarkt entwickelten Spiele fügen eben eine solche Komponente hinzu, damit es sich besser als Brett- und Turnierspiel eignet.
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Settembrini
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« Antworten #54 am: September 12, 2009, 18:54:39 » |
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Die für den Hobbymarkt entwickelten Spiele fügen eben eine solche Komponente hinzu, damit es sich besser als Brett- und Turnierspiel eignet.
Nicht alle, bzw. die wenigsten, jeh nachdem, wie man zählt.
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Settembrini
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« Antworten #55 am: September 12, 2009, 19:07:05 » |
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Also K4M, verstehst Du denn garnicht, von welchen Spielen ich rede? Denn dann wärest Du es mit dem begrenzten Erfahrungsschatz, was mir aber komisch vorkäme. Schau doch mal nur S&T an.
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Kleiner 4. Mann
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« Antworten #56 am: September 12, 2009, 19:43:43 » |
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Also K4M, verstehst Du denn garnicht, von welchen Spielen ich rede? Nein, andersrum. Nyahnyahnyah! (Welches der Spiele, von denen Du redest, beinhaltet denn btw einen Pz IV? Nur mal so interessehalber.) Aber ansonsten: Vergiß es. "GDW-Schule" all over again.
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Settembrini
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« Antworten #57 am: September 12, 2009, 20:11:36 » |
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Was ist denn mit S&T? Und allen andern SPI spielen? Und allen Miniaturenspielen vor Warhammer? Und fast allen Avalon Hill Spielen? Wie gesagt, ich kenne Turnierspiele, Du scheinst aber die normalen, vorverturnierten Kriegsspiele zu leugnen.
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Kleiner 4. Mann
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« Antworten #58 am: September 12, 2009, 20:40:25 » |
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Oder Panzerblitz. Wie gesagt, ich kenne Turnierspiele, Du scheinst aber die normalen, vorverturnierten Kriegsspiele zu leugnen. *facepalm*
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Settembrini
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« Antworten #59 am: September 12, 2009, 20:49:28 » |
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Panzerplitz kenne ich nicht, aber WS&IM. Übrigens nicht sehr verbreitet? Ist doch DAS Spiel dafür. Und: Szenarios. Ich habe da kein balancing oder chapter entdecken können...
Im Prinzip bist Du aber einer Sache auf der Spur: Alles, was man mit Miniaturen machen könnte, neigt zur Pointisierung und zur Gleichmacherei, zur Antithese des Kriegsspiels. Up Front -> Magic.
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